Beginnend "An der Rohrach" wandern wir durch Wettelsheim zur markgräflichen Martinskirche, die bereits im 11. Jahrhundert Erwähnung findet. Sie ist eine typische Reformationskirche, d.h. sie war ursprünglich katholisch, wurde aber reformiert und damit auch umgebaut. Dies erkennt man z.B. durch die Ausrichtung der Bänke im Verhältnis zur Kanzel.
Danach geht es durch das Riedlein. Hier stehen noch eine Vielzahl der historischen Jurahäuser. Diese breiten Häuser mit ihren flachen Kalkplattendächern sind typisch für das Gebiet um die Steinbrüche Solnhofens. Wettelsheim nimmt dabei eine Grenzrolle ein. Denn der Transport der Kalkplatten war äußerst mühselig. Für die Bauern war es zudem wichtig, dass der Transport innerhalb eines Tages machbar war. Wettelsheim ist deshalb altmühlaufwärts das letzte Dorf, welches die charakteristischen Jurahäuser beherbergt. Weitere Strecken konnten nicht mehr in der genannten Zeitspanne geschafft werden.Viele der alten Jurahäuser wurden aufwändig saniert und konnten somit ihren Charme und ihre Geschichte bewahren.
Wir lassen Wettelsheim zurück und wandern am schattenspendenden Waldrand Richtung Rohrach und Biberbiotop. Der Nager hat hier ein beeindruckendes Bauwerk geschaffen, das man in der dicht besiedelten Landschaft Frankens nicht oft findet. Am Waldrand entlang wandern wir in Richtung Sportplatz und genießen dabei die wunderschöne Aussicht auf den Jura-Anstieg und Weißenburg. Die Walnussbäume der Wettelsheimer Hutung sind im historischen Kontext ein Zeichen der Gesinnung der damaligen Zeit. Durch die große Zahl an mächtigen Walnussbäumen ist die Wettelsheimer Schafhutung besonders markant. Sie wurden vor über 80 Jahren gepflanzt um die Selbstversorgung der Bevölkerung mit den ölhaltigen Nüssen zu sichern. Heute sind sie zu einer eindrucksvollen Baumkulisse an den westlichen Oberhängen des Rohrachtals gewachsen.
Streuobst ist auch für die Treuchtlinger Grundschule ein wichtiges Thema. Schon 1996 pflanzten die Schüler zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken eine Streuobstwiese unterhalb der Schafhutung. Dabei wurde nicht nur gepflanzt, sondern auch Säfte, Marmeladen und Dörrobst selbst hergestellt. Aufgrund ihres vielfältigen Engagements im Bereich Umwelt und Natur darf die Treuchtlinger Grundschule seit 2002 den Titel „Europäische Umweltschule“ führen.
Entlang des offenen Dorfbachs genießen wir die letzten Meter durch das verwinkelte Dorf bis wir wieder das Auto erreichen.